Kenntnisreich, unterhaltsam und spannend.

Die Protagonistin, Witwe in einer Männerdomäne, verfolgt unerschrocken und klug die Aufdeckung eines Geheimnis‘. Im Hamburg der 1920er Jahre hilft der Psychoanalytikerin Vera ihre Menschenkenntnis und kriminalistische Neugier, die Dinge nicht einfach auf sich beruhen zu lassen, sondern genauer hinzuschauen. Aus den Wirren der Vergangenheit, vor allem des Ersten Weltkrieges, scheinen nicht alle Opfer herausgefunden zu haben: Seelische wie körperliche Narben bestimmen mehr oder weniger stark ihren Alltag.

Einige mysteriösen Todesfälle unter ihren Patienten lässt Vera keine Ruhe. Gemeinsam mit Kommissar Bender verfolgt sie die Spuren, die mehr und mehr zu Gefahr werden. Wird es weitere Opfer geben? Wer steckt dahinter? Nicht alles ist, wie es scheint und Vera blickt einmal in die seelischen Abgründe der Menschen – auch dort, wo es niemand vermutet hätte.

Ein gut konstruierter Fall, angenehmes Erzähltempo, eine ungewöhnliche Hauptfigur und das Frauenbild dieser Zeit bilden mit dem Lokalkolorit und der übergreifenden Thematik der Psychoanalyse einen interessanten Plot, dem man gern folgt.